Möchten Eltern für ihre Kinder einen Sparplan einrichten, steht im Prinzip eine Frage immer ganz am Anfang:
Soll das Depot rechtlich dem Kind gehören oder soll das Depot nur symbolisch für das Kind sein, aber rechtlich den Eltern gehören?
Beides klingt ähnlich, ist aber tatsächlich von erheblichen Unterschieden geprägt.
Schauen wir uns beide Varianten genauer an:
Variante 1: Ein echtes Kinderdepot / Juniordepot (Kind ist rechtlicher Eigentümer)
Variante 2: Depot der Eltern („für das Kind sparen“ aber auf den Namen der Eltern laufend)
Um es vielleicht nochmal klar zu machen: Entscheidet man sich für ein Juniordepot, gehört jeder Euro der eingezahlt wurde dem Kind. Ohne Wenn und Aber. Man darf nicht mal bei einem finanziellen Engpass zur Begleichung von Lebenshaltungskosten daran gehen. Als Eltern ist man nämlich gesetzlich für den Unterhalt der Kinder verpflichtet und nicht das Kind für sich selbst, dessen Geld es ja ist, welches man in diesem Fall entnehmen würden. Im Gegenzug dazu kann das Kind die hohen Freibeträge nutzen und das Geld ist vom Vermögen der Eltern rechtlich abgetrennt.
Für den überwiegenden Teil der Leser wird ein echtes Juniordepot auf den Namen des Kindes die sinnvollere Variante sein. In nur wenigen Ausnahmefällen ergibt es Sinn, ein „symbolisches Juniordepot“ auf den Namen der Eltern laufen zu lassen.
Ausnahmen bestätigen die Regel:
Will dein Kind zeitnah BAföG beantragen und würde über den Freibetrag von 8200 Euro rutschen? Hat dein Kind bereits anderweitige Einnahmen, die die Freibeträge übersteigen? Ist dein Kind ein frecher Teenager, der zum 18. Geburtstag mit dem Geld durchbrennen würde? Dann ergibt ein Juniordepot in solchen Einzelfällen möglicherweise keinen Sinn und das Geld sollte rechtlich lieber bei den Eltern verbleiben.
Eine ähnliche Konstellation gilt auch wenn Großeltern, Paten, Onkels oder Tanten für ein Kind sparen wollen, denn in diesem Fall können diese nicht einfach ein Juniordepot auf den Namen des Kindes eröffnen. Das dürfen nur die Erziehungsberechtigten. Den oben genannten Gruppen bleibt nur die Möglichkeit, ein Depot auf den eigenen Namen laufen zu lassen oder alternativ eine Abmachung mit den Eltern zu treffen.
Weiter Tipps und Hinweise für Großeltern, Paten, Onkels oder Tanten findet ihr auch auf meiner Homepage unter diesem
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