Anleihen-ETFs im Juniordepot: Sinnvolle Ergänzung oder unnötiger Ballast?
Anleihen- und iBonds-ETFs: Mehr Sicherheit und Stabilität im Juniordepot
Wenn es um die Geldanlage für Kinder geht, stehen Aktien und ETFs meist an erster Stelle – kein Wunder, denn langfristig bieten sie die besten Renditechancen. Doch für ein gut diversifiziertes Juniordepot kann es durchaus sinnvoll sein, auch Anleihen und spezielle iBonds-ETFs mit ins Portfolio aufzunehmen. Warum? Weil sie Stabilität bringen, das Risiko streuen und regelmäßige und planbare Erträge liefern.
Gerade in turbulenten Marktphasen können Anleihen-ETFs helfen, Schwankungen abzufedern. Doch braucht man sie wirklich? Welche Rolle spielen sie im langfristigen Vermögensaufbau für Kinder? Und worauf sollte man bei der Auswahl achten? Hier erfährst du, wann Anleihen-ETFs eine sinnvolle Ergänzung sind und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.
Was sind Anleihen-ETFs und wie funktionieren sie?
Anleihen-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in eine Vielzahl von Anleihen investieren. Doch was genau bedeutet das? Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Staaten oder Unternehmen ausgegeben werden, um Kapital zu beschaffen. Wer eine Anleihe kauft, leiht dem Emittenten Geld und erhält dafür regelmäßige Zinszahlungen.
Der große Vorteil eines Anleihen-ETFs liegt in der breiten Streuung: Statt auf eine einzelne Staats- oder Unternehmensanleihe zu setzen, hält der ETF gleich mehrere Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Bonitäten. Das verringert das Risiko eines einzelnen Zahlungsausfalls.
Was macht iBonds-ETFs besonders?
iBonds-ETFs sind eine besondere Form von Anleihen-ETFs mit fester Laufzeit. Während herkömmliche Anleihen-ETFs ihre Portfolios ständig anpassen, haben iBonds-ETFs ein festes Fälligkeitsdatum. Das bedeutet: Am Ende der Laufzeit wird das investierte Kapital an die Anleger zurückgezahlt – ähnlich wie bei einer einzelnen klassischen Anleihe.
Das macht sie besonders interessant für Anleger, die ihr Kapital zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder verfügbar haben möchten, etwa für die Ausbildung ihres Kindes oder eine größere Anschaffung im jungen Erwachsenenalter.
Vorteile von Anleihen-ETFs in einem Juniordepot
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Weniger Risiko, mehr Stabilität
Im Vergleich zu Aktien sind Anleihen-ETFs deutlich weniger volatil. Ihre Beimischung kann helfen, das Juniordepot stabiler aufzustellen – besonders in unruhigen Marktphasen. - Planbare Erträge
Durch regelmäßige Zinszahlungen bieten Anleihen-ETFs eine kalkulierbare Einkommensquelle. Diese Erträge können entweder reinvestiert oder gezielt genutzt werden. - Flexibilität durch iBonds-ETFs
Wer zu einem bestimmten Zeitpunkt über das investierte Geld verfügen möchte, kann mit iBonds-ETFs genau planen, wann das Kapital zurückfließt.
Gibt es auch Nachteile?
- Zinsrisiko:
Steigen die Marktzinsen, sinkt der Kurs bestehender Anleihen. Das bedeutet, dass ein Anleihen-ETF in einem steigenden Zinsumfeld auch an Wert verlieren kann. - Inflationsrisiko:
Sind die Zinserträge niedriger als die Inflation, verliert das investierte Kapital real an Kaufkraft. - Langfristig geringere Rendite als Aktien:
Während Aktien-ETFs langfristig höhere Gewinne bringen, bieten Anleihen-ETFs zwar Stabilität, aber meist niedrigere Erträge.
Braucht ein Juniordepot wirklich Anleihen-ETFs?
Ob Anleihen-ETFs in einem Juniordepot sinnvoll sind, hängt von der individuellen Strategie ab. Da Kinder einen langen Anlagehorizont haben, spricht vieles für eine hohe Aktienquote. Wer jedoch Wert auf Stabilität legt oder plant, das Geld in absehbarer Zeit zu nutzen, kann mit Anleihen-ETFs für mehr Sicherheit sorgen.
Eine einfache Faustregel: Je näher der Zeitpunkt rückt, an dem das Geld gebraucht wird, desto höher kann der Anleihen-Anteil sein, um Wertschwankungen abzufedern.
Fazit: Anleihen-ETFs als Ergänzung oder überflüssig?
Anleihen-ETFs können eine sinnvolle Ergänzung für ein gut strukturiertes Juniordepot sein – vor allem, wenn Eltern neben Rendite auch Stabilität im Blick haben. Sie reduzieren Schwankungen, liefern planbare Zinserträge und sorgen für mehr Sicherheit im Depot.
Wer jedoch langfristig denkt und erst in 15 bis 20 Jahren über das Geld verfügen möchte, ist mit einer hohen Aktienquote oft besser beraten. Soll das Kapital aber schon in wenigen Jahren zur Verfügung stehen, kann eine Beimischung von Anleihen-ETFs helfen, das Risiko deutlich zu reduzieren.




